Gemeinsam mit Gault&Millau und dem Magazin „Martina – Mein Kochsalon“ beleuchten wir die besten Spirituosen-Hersteller des Landes.

Die Rückbesinnung auf heimische Werte, lokale Produktion und kurze Lieferketten, die seit nun 3 Jahren in aller Mund sind, ist von einer motivierten Gruppe österreichischer Getränkeproduzenten schon seit vielen Jahren gelebte Praxis. Nur weil der schottische Single Malt am meisten erwähnt wird, heißt das nicht, dass nicht sein Counterpart aus dem Waldviertel genauso viel kann. Dasselbe gilt für Absinth aus Wien und Rum aus der Genussregion Riegersburg.

Die Familie Haider, im Jahr 1995 wegen des EU-Beitritts Österreichs vor die Wahl gestellt, entschied sich, mit dem Korn Brennen ein zweites Standbein aufzubauen. Heute macht Jasmine Haider-Stadler in zweiter Generation den JH Waldviertler Whiskey, betreibt ein Besucherzentrum und hält die Flagge hoch, für Qualitätsbrand aus Österreich.

Ein paar Jahre früher schon, hat sich Alois Gölles in der Steiermark gefragt, warum die zum Brennen von Obstschnaps immer nur die B-Ware verwendet wird. Bei der Frage ist es nicht geblieben. Neben seltenen und alten Sorten im Eigenanbau, kauft er ausschließlich lokale, vollreife Früchte für seine Destillate und Essige. Sein Sohn David, fing nun an, das nächste Kapitel der erfolgreichen Gölles Familiengeschichte zu schreiben, aber auch ein neues Kapitel über die Spirituosenproduktion in der Steiermark. Über 700 Fässer lagern derzeit in seinem House of Whiskey, Gin and Rum, einem komplett sanierten, umfunktionierten Wirtshaus und Obsthandels mit Blick auf die Riegersburg. 

Vom Sissy Wermuth über das Wiener Dirndl (Fruchtlikör aus der Kornelkirsche) bis zur Grünen Fee, Absinth aus dem ehrwürdigen Wiener Schnapsmuseum, die auch Mannerschnitten für Erwachsene verflüssigt haben. Heimische Liköre und Bände sind gekommen, um zu bleiben. Die Einsatzmöglichkeiten sind vielfältig, die Qualität ist großartig und was noch viel mehr zählt: Es ist regional und es schmeckt!

Verkostung: Dark Rye Malt - Waldviertler Whiskey J. Haider
Farbe: dichtes Bernstein
Nase: sehr komplex und füllig – schwer ölig, aber fein gewoben. Maritim mit grünlichen Akzenten von Seetang und Jod, mit rauchigen Erinnerungen. Noten von Dörrpflaumen und Dattel die eine schöne herbschalige Süße ergeben. Toffee und dahinter Nussnougat. Sehr komplex und verspielt.
Gaumen: dicht und engmaschig – erst mit Tabakwürze und karamellisierten Walnüssen, dann zeigt sich die Kraft des Roggens mit Muskat, getrockneten Feigen, reifen Bananen und Quitte sowie Rosinen und Schokolade.
Nachklang: mundfüllend, bleibt lange haften, mit einem Spiel aus süßer Frucht, nussigem Schmelz und kerniger Würze.
Empfehlung: Pur mit einem Schluck kaltem Wasser

Verkostung: Hands on Gin - David Gölles
Nase: reduziert und frisch, viel Würze und starker Alkohol
Gaumen: überraschen weich, würzig, Wacholder und Citrusnoten leicht präsent
Nachklang: sehr lang, mit Gewürz- und Wacholdernoten 
Empfehlung: Gerne pur, mit einem Schuss kaltem Wasser, Dry Tonic

Wir empfehlen einen Ausflug zu Martina - Mein Kochsalon unter martinahohenlohe.com