Vielleicht nicht ganz „vom Tellerwäscher zum Millionär“, aber trotzdem schon sehr beeindruckend, was Don José Maria zu Lebzeiten vollbrachte. Unter Tags bei der Ernte in den Agavenfeldern unterwegs und nachts ausdauernd an seinem – dem perfekten – Tequila-Rezept tüftelnd wach. Dass sich seine Stamina auszahlte, ist schon durch den Fakt belegt, dass das Originalrezept seit 1922 unverändert zum Einsatz kommt. Man kann sich natürlich schon fragen, ob die Rund-um-die-Uhr-Beschallung mit klassischer Musik die zukünftigen Cazadores (Spanisch für Jäger) bei der Fermentation unterstützt ihre feine, ölige Textur zu entwickeln – schaden tut es jedenfalls nicht.

Mexiko: das Land der Agaven! Schon die Azteken verarbeiteten sie zu Pulque, dem mexikanischen Nationalgetränk. Heute wird aus dem stacheligen Gewächs meist Tequila und Mezcal hergestellt. Während Tequila einer strengen Herkunftsbezeichnung unterliegt und ausschließlich aus der blauen Weberagave produziert werden darf, ist Mezcal in seiner Herstellung freier und zum Teil noch sehr handwerklich: wilde Agaven und das Raucharoma mexikanischer Erde geben hier ihre ganz besondere Note.